Villa

Die Villa bezeichnete ursprünglich ein sehr repräsentatives Haus, das für eine Familie konzipiert war und meist freistehend war. Immer umringt großzügige Gartenfläche das Anwesen. Der Begriff Villa stammt aus dem lateinischen.

Im 19. Jahrhundert, als der zunehmende Wohlstand große Kreise innerhalb des Bürgertums zog, stieg die Nachfrage nach gehobenem Wohnraum rapide. Nachfragen nach Villen, die sowohl großzügige Wohnflächen, ansprechend gestaltete Gartenfläche und sehr überschwänglichen repräsentativen Wohnraum offerierten schossen so drastisch in die Höhe, dass in vielen großen Städten Vororte entstanden, die nur aus Villen bestanden. Mitte des 19. Jahrhunderts wurden auch komplexe Villenkolonien mit Hilfe des Reisbretts entworfen. Dabei wurde nicht nur die Villa selbst angelegt, sondern auch die Einkaufsbereiche, Platzanlagen und Alleen drum herum mit gestaltet. Somit wurde der Villenbau zu einem besonders modernen Zweig der Baukunst. Klassische Beispiele für Villenartige Wohnhäuser sind unter anderem das Schloss Charlottenhof bei Potsdam oder die Villa Berg in Stuttgart.

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts entstanden Bauformen, die die Doppelvilla prägten. Im Übergang von dem 19. auf das 20. Jahrhundert erlebte der seit der Gründerzeit anhaltende Boom des Villenbaus einen Höhepunkt, der mit Ende des ersten Weltkriegs jäh abbrach. Klassische Bürgervillen wurden in deutschen sowie in österreichischen Großstädten bis 1917 erbaut. Im darauffolgenden Jahr wurden die Häuser durch die wirtschaftlich schlechte Lage in einem kleineren Maßstab umgesetzt. Ende des zweiten Weltkrieges spielte die Villenform nur noch eine sehr unbedeutende Rolle. Mit der Wiederentdeckung der historischen Villen und dem daraufhin einsetzenden Renovierungsboom erlebten viele Villen Ihr Comeback.

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